Am 22.032004 habe ich die Einrichtung des Deutschen Tierschutzvereins in Weidefeld aufgesucht um mir ein Bild über die gesamte Situation zu machen. Mein Hauptaugenmerk lag aber bei den Hunden bzw. bei dem so genannten Eingliederungsprogramm für die Hunde.
Als Erstes wollte ich mich ganz normal anmelden, aber da wurde man schon gleich negativ angesprochen, was man denn hier wolle bzw. warum man denn hier wäre. Dies fand ich persönlich etwas merkwürdig, denn die Leute sollten doch froh sein, wenn sich jemand dafür überhaupt interessiert.
Nach der Anmeldung konnte ich mir das Gelände etwas näher anschauen, aber nur in Begleitung (ich glaube von Fr. Dr. Umlauf).
Es war eine Baufirma auf dem Gelände die das neue Papageienhaus bauen soll.
Auf dem Weg zur Hundestation liefen wir an der Station für freilaufende Hühner und der Vogelstation vorbei. Diese machte einen gepflegten Eindruck.
Als Erstes sah ich einen großen Freilaufzwinger der mir als Trainingszwinger vorgestellt worden ist. Bestückt war dieser mit einem Tunnel und einem Sandhügel. Dort befand sich ein Hund namens Jerry Lin, der sehr krank aussah. Und zwar hatte der Hund Ausschlag an den Hinterläufen. Auf Nachfrage was er denn hätte wurde mir erzählt, er habe eine Futterallergie und das sie noch auf die Werte vom Tierarzt warten. Bloß wie lange es dauert um die Werte zu bekommen, könnte mir keiner sagen.
Dann gingen wir weiter zum Trakt wo die Hunde untergebracht sind. Leider habe die Tiere keinen Augenkontakt zueinander, weil dort überall Platten als Trennwand benutzt werden.
Insgesamt sind dort 14 Hunde und ein Luchs untergebracht in den 16 Zwingern.
Mir persönlich sind zwei Hunde aufgefallen, die sich immer nur im Kreis gedreht haben. Ich hätte gern die Namen der Hunde genannt, kann es leider aber nicht, weil die Beschreibung bzw. Beschriftung leider nicht überall dran war.
Es gibt noch weitere 4 Zwinger, die sich etwas weiter weg befinden. Dort waren noch vier Hunde untergebracht. Die Bestückung ist ein kleiner Überstand mit einer Strohunterlage und eine Hütte, die etwas isoliert ist. Unter anderem Namen war da ein Hund, der mit vorgestellt wurde als Mollie. Dieser ist mir aber bekannt unter dem Namen Angel. Auf Nachfrage warum er denn so dünn sei und sich komisch verhält, wurde mir nur kurz gesagt, dass er auch eine Futterallergie habe, dieses bei diesen Tieren vermehrt auftreten würde und er zusätzlich Probleme mit der Nahrungsaufnahme hätte. Das bekäme aber in den Griff und man müsse sich keine Sorgen machen.
Man konnte die komplette Wirbelsäule sehen und er war nur am zittern. Darauf fielen die Worte, er bliebe täglich nur drei bis vier Stunden in diesem Zwinger, also nach dem Motto, er solle sich nicht so anstellen. Der Hund lief, als wir auf den Auslauf zukamen, mit eingeklemmter Rute und gesenkten Kopf von uns weg. Auch auf locken von der Dame, die mich umher führte, wollte er nicht kommen, selbst die Leckerchen mit denen sie lockte (Trockenfutter für Welpen) lies er sich nicht heranlocken. Er verzog sich in den Unterstand und kam erst wieder hervor, als wir uns entfernten. Der Hund machte auch von weitem einen unsicheren Eindruck.
Auf die Frage wie denn das Programm so gestaltet ist, hieß es, sie haben zwei Tierpfleger, die sich mit den Hunden im Trainingszwinger regelmäßig beschäftigen, wo denn verschiedene Situationen durchgespielt werden, wie z. B. dass zwei Rüden aufeinander prallen und die Pfleger schauen, wie sich die Tiere verhalten, um zu sehen, ob sie sich überhaupt mit anderen Artgenossen verstehen. Oder das ganz normale Programm wie in der Hundeschule, die Kommandos zu erlernen bzw. zu befolgen.
Mir wurde versichert, dass man mit und an den Tieren arbeitet. Bloß ich stelle mir die Frage, wie sie das machen wollen mit zwei ausgelernten Tierpflegern und zwei Auszubildenden bei einer Gesamtfläche von 14 Hektar und den ganzen anderen Tieren, wie z. B. den Katzen und den Vögeln und natürlich die Großtiere. Da bleibt doch einiges auf der Strecke und das muss so schnell wie möglich geändert werden, weil sonst werden die Hunde nur in die Zwinger gesperrt und sie haben dann keinerlei Möglichkeiten wieder eingegliedert zu werden bzw. überhaupt vermittelt zu werden.


Mit freundlichem Gruß

Meike Lund
23. März 2004